Altäre dienten seit Alters her der Opfergabe. Es waren und sind Heilige Orte! Am und auf dem Altar richtete man alle Hoffnung für den guten
Ausgang seiner Zukunft an die Gottheit(en). Flügelaltäre erklärten uns zusätzlich die Welt, wie sie die Menschen im Rahmen ihrer Zeit
verstehen sollten. Aber diese Sichtweisen wandeln sich! Spätestens seit der „Aufklärung“ verstehen wir eine Wandlung vom gottgegebenen
Schicksal hin zum Menschenrecht. Und zur Menschenpflicht! Aber geopfert wird noch immer …
… Heute sind es wieder vermehrt die zahlreichen Kriegsschauplätze, die ihre Opfer fordern.
In diesem Sinne haben wir die Dimensionen des Flügelaltars von Hieronymus Bosch in der Gemäldegalerie der Akademie der bildenden
Künste in Wien übernommem und den von uns konzipierten Inhalt dem des Weltgerichts gegenübergestellt. Auch bei uns geht es um Ende
und Anfang, aber beides findet in unserem Werk in unserer physischen Welt statt.
Allzuschnell entpuppt sich das Glück des Menschen als ein kurzer Moment, der leicht wie ein Vorhang weggezogen werden kann.
Es liegt also am Menschen und an der Kraft sowie Zuversicht kommender Generationen die verschiedenen Vorstellungswelten zu einer ge –
meinsamen humanen Wirklichkeit zu wandeln.
Bildmotiv: Die Metamorphose eines Funkens, Flügelaltar, 2024, Öl auf Holz, ca. 286 x 256 cm