Abseits des Gedankens, dass Technik – und vor allem digitale Fotografie – fehlerfrei sind, stehen diesmal die zufälligen Fotofehler im Zentrum ihrer ästhetischen Betrachtung. Nichts Gegenständliches ist zu erkennen wie wir es üblicherweise von Fotografien gewohnt sind. Zu sehen sind bunte Pixel, farbige Flächen und Verwischungen. Die „Fotofehler“ sind ab Anfang Jänner gemeinsam mit Kunstwerken der Künstlerin Isa Stein bis 25. Jänner in der artmark galerie in Wien zu sehen.
Die Geschichte der Fotografie, seit ihren Anfängen um 1839, ist auch eine Geschichte von Kontrollverlust. Seit den ersten fotografischen Verfahren standen Materialien im Fokus, deren chemische Reaktion weder vorhersehbar noch gänzlich kontrollierbar war. Die entstandenen Misserfolge bzw. Fehler bringen zum Ausdruck, dass bei der Erzeugung des fotografischen Bildes immer mit der Eigendynamik des Instrumentariums zu rechnen ist.
Die Flecken und Pixeln können ausschließlich als Fehler bzw. Störungen gesehen werden. Die „Fotofehler“ machen aber gerade in ihrer Fehlerhaftigkeit das fotografische Bild als ein Bild der Technik sichtbar. Gerade im Medium der Fotografie wird vermeintliche die Wirklichkeit abgebildet. Aber erst mit dem Auftreten eines Fehlers wird der technische Ablauf dahinter sichtbar und somit die Ambivalenz zwischen Realität und Konstrukt erkennbar.