Warum in einem Schaufenster?
Der moderne Mensch genießt mit der Architektur eines Fensters wahre Ein- und Ausblicke. Das ist keine Selbstverständlichkeit! Noch bis ins hohe Mittelalter konnte man als „normalsterbliche“ Bürgerin und Bürger zwar mit Fenstern lüften, jedoch in Ermangelung der teuren Glasfenster leider nicht durchsehen. Die Fenster wurden oftmals mit Gestrüpp und Stroh/Heu vollgestopft um nicht „zugig“ zu sein. Das Glas war einer exklusiven Schicht vorbehalten. Das heutige Schaufenster wiederum zeigt uns hinter Glas geschützt, Dinge die wir als begehrenswert erachten. Von A wie Augenweide bis Z wie Zeug. So werden wir angestupst zu mehr Leistung, um damit mehr vom Mehr zu besitzen. Und über die Medien werden wir selbst zum Schaufenster für die anderen. Daher war es für uns nur logisch, sich mit dem Thema einmal künstlerisch zu befassen…
Den Hintergrund bilden drei Zeitungswände von deren Mitte uns ein Auge, ein Ohr und ein Mund “entgegenblicken”! Alle so gezeigten “Räume” stehen symbolisch für unser Tun und unsere Empfindungen. Begleitend wird ein blaues und ein rotes Band zwischen den sieben mit Zeitungsartikeln bekleideten Puppen die Auslage durchziehen. Beide Bänder werden dabei zu Infoträgerinnen, bestückt mit bildhaften Gedanken über Nachrichten. Die Farben der Bänder (Rot und Blau) stehen für: Emotio und Ratio, politische Gegenpole, Arm und Reich, sauerstoffreiches/armes Blut, Feuer und Eis…